Schon früh entdeckte Brigitte Gattringer ihre Begeisterung für die Fotografie. Ihr Großvater weckte mit der Übergabe seiner Kodak Retina IIIS ihr Interesse an Licht, Komposition und Perspektive.
Während ihres Architekturstudiums vertiefte sie diese Leidenschaft unter der Anleitung des renommierten Architekturfotografen Craig Kuhner, Professor an der University of Texas Arlington.
Über vier Jahre hinweg assistierte sie ihm regelmäßig bei Projekten in Europa und sammelte dabei wertvolle Erfahrungen.
Mit einer Nikon F3 und einer Rolleiflex an ihrer Seite sowie dem Zugang zu einem professionellen Fotolabor eignete sie sich die Kunst der Schwarz-Weiß-Fotografie an – von der Entwicklung des Negativmaterials bis hin zum manuellen Abzug.
Dieser ganzheitliche Schaffensprozess prägt bis heute ihr Werk.
Ihr Studium wurde durch einen Aufenthalt an der Architectural Association (AA) in London erweitert. Dort arbeitete sie unter Peter Beard und Mikel Hensel an einer innovativen „Mapping“-Methodik, #
die Fotografie als Grundlage für dynamische städtebauliche Modellierungen nutzten.
Die Verbindung von Fotografie, Grafik und Architektur, das Spiel mit Verfremdung und Reduktion sind seitdem integraler Bestandteile ihrer Arbeit.
Ein weiteres prägendes Kapitel folgte in Berlin, wo die angehenden Architektin dank eines Stipendiums unter Andrew Holmes, Gastprofessor an der TU Berlin, studierte.
Holmes interdisziplinärer Ansatz, der Druckgrafik, Fotografie, Film und Design vereint, inspirierte sie nachhaltig.
Parallel dazu erlernte sie, ebenfalls an der TU Berlin, digitale Video- und Schnitttechniken, die sie später als Referentin am Institut für Sozialpädagogik der Universität Innsbruck und dem Medienzentrum Tirol weitervermittelte.
Ihr letztes Studienjahr widmete Gattringer ihrer Diplomarbeit zum Thema „Städtebauliche Quartiersentwicklung“, betreut von Architekt Prof. Stefano De Martino.
Dieser brachte nicht nur seine Erfahrung aus der internationalen Forschung, sondern auch seine Zeit als Partner bei OMA ein. Parallel dazu entstanden bemerkenswerte Videoarbeiten, darunter Projekte für den Lichtdesigner Luc Lafortune,
Mitbegründer des Cirque du Soleil, und für die renommierte Künstlerin Judith Klemenc.
Während ihrer ersten Ehe mit dem Sternekoch Mario Gamba begleitete sie die Entstehung von vier Kochbüchern, die im Heyne Verlag veröffentlicht wurden. Die eingesetzten Techniken, der vom Verlag beauftragten Food – Fotografen,
wie die gezielte Inszenierung der von Gamba so kunstvoll auf Porzellan arrangierten Gerichte, ihre anspruchsvolle Ausleuchtung und die farbige Detailgenauigkeit, beeinflussten ihre künstlerische Ausdrucksweise nachhaltig.
Aus Farbe, Haptik, Geruch und Geschmack entsteht ein Gesamtkunstwerk. Dieses Verständnis einer umfassenden Betrachtungsweise unabhängig von der Projektgröße verbanden den Sternekoch und die Architektin jahrelang.
In München angekommen sind es Freundschaften mit dem renommierten italienischen Portraitfotografen Ferdinando Cioffi,
mit Franziska Gräfin Fugger von Babenhausen und Ihrem Lebensgefährten dem Künstler Mauro Berganzolo, die den Diskurs zwischen Ihrer Arbeit als Architektin, der Fotografie und der Kunst neu beleben.
Heute prägt diese Kombination aus fundierter akademischer, künstlerischer und praktischer Ausbildung in Architektur, Fotografie und Film die künstlerische Vielfalt ihre Arbeit.
Seit 2023 entsteht in ihrem Münchner Atelier für Architektur und Design die Foto- und Grafikserie „Luminiverse“, ein faszinierendes Zusammenspiel von Licht und Raum.
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